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 Kategorie: allgemein Zum jüngsten Beitrag 
Thema: du-bezogen oder wir-bezogen?!?christian_h - 30.03.2011 14:22 

Hallo an alle!

 

Die Psychographie ist für mich noch recht neu. Ich war mir bisher intuitiv relativ sicher, dass ich du-bezogen bin. Aber irgendetwas ist daran nicht stimmig. Gestern wurde mir in einer Bar von mehreren Freunden gesagt, dass mein Blick ständig im Raum wandern würde, immer nur kurz bei einer Person verweilend. Auch vor mehreren Jahren wurde mir schon einmal gesagt, dass ich einen sogenannten "Leuchtturm-Blick" habe, d.h. immer alles im Blick und meine Mitmenschen im Umfeld alle prüfend wahrnehmend, so als ob mir keine Details engehen wollen. Tatsächlich nehme ich auch in einem relativ lauten Umfeld viele Details um mich herum war. Ich bekomme Gespräche mit, bei denen sich Leute völlig unbeobachtet fühlen und später überrascht sind, woher ich das wüsste. Die Antwort ist dann natürlich: "Na, weil du es dann und dann gesagt hast". Multitasking dagegen liegt mir nun überhaupt nicht. Ich kann mich durchaus auch sehr gut auf eine einzelne Peron konzentrieren, aber ich nehme auch Grupengefüge und -veränderungen intensiv wahr. Weiterhin kann ich einer Person auch intensiv in die Augen schauen, aber nicht so sehr lange. Mein Blick schweift dann gern immer wieder zu verschiedenen Punkten an der Decke oder Wand ab, damit ich in Ruhe über das eben Gesagte nachdenken kann. 

Ich habe mir verschiedene Eigenschaften der Untertypen "wir" und "du" angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich recht häufig "man" sage, aber mich damit meine, was ja auch ein Hinweis wäre. Weiterhin passt der Bevorzugungssatz des ST/Wir/V-o/Denkers besser zu mir. Ich denke häufig über die Vergangenheit nach. Allerdings grübele ich nicht wirklich über die Vergangenheit des Anderen nach, sondern eher über die gemeinsame Vergangenheit. Insbesondere, was starke Bindungen z.B. Partnerschaften angeht, erinnere ich mich sehr häufig und detailreich an gemeinsames Glück oder Leid und schwelge dann intensiv in diesen Gedanken. Da ich als V-o auch gern alte Geschichten wieder aufwärme, kommen oft solche Anfänge wie:"Weißt du noch, damals, als wir..." oder "Kannst du dich erinnern, als wir damals dort und dort waren und dies und jenes gemacht haben...". 

Auf die Bevorzugung "Du" kam ich (vielleicht zu schnell) dadurch, dass ich als ST/Denker ja eh ungern die Initiative ergreife. Daher war ich mit meiner Unentschlossenheit schon immer für Vorschläge dankbar. Da ich sehr ausgeprägt Nähe statt Distanz bevorzuge (Thomann-Riemann-Modell), macht mich das in einer Beziehung (insbesondere zu HT und BT) quasi zum Mitläufer und ich bin regelrecht hörig. Bei mir ist auch die Sehnsucht nach Nähe zur Partnerin sehr stark ausgeprägt. Es kann praktisch nie wirklich nah genug sein. Ich sehne mich dann passiv nach der Utopie, mit meiner Partnerin zu "verschmelzen", also ganz eine Einheit zu sein. 

Möglicherweise habe ich diese Nähe aber falsch interpretiert und kam daher auf die Du-Bezogenheit. Ich werde weiterhin intensiv beobachten, ob ich die Initiative eines bestimmten, einzelnen Gegenübers benötige oder ob es theoretisch egal ist, ob der Impuls von einer Person oder einer ganzen Gruppe kommt. 

 

Was meint ihr dazu? Für gezieltes Nachfragen wäre ich dankbar.

 

Christian (ST)

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A1   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? heerdt - 30.03.2011 14:51 

Als Du-bezogener drücke ich mich, besonders an Satzanfängen, gerne vor dem "ICH" und verstecke mich hinter einem "WIR" oder "MAN"

Bernhard (ST)

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A2   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? tanja71 - 30.03.2011 16:56 

ich als ST benutze auch oft das Wort "man"

und meine indirekt mich damit..

Mit den Untertypen hab ich mich noch nicht so sehr beschäftigt. Würde aber sagen das ich Du-bezogen bin und bekomme auch immer sehr viel aus der Umgebung mit , habe meine Augen und Ohren überall..

 

Gruss Tanja (ST)

 

 

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A3   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? werner - 30.03.2011 20:01 
zuletzt editiert: 30.03.2011 20:05

Also ich bin wir-bezogen und mich erschreckt das, was du als "Verschmelzungswunsch" (oder Symbiose, s. http://de.wikipedia.org/wiki/Symbiose_%28Psychologie%29 - Gruß an meine Vorschreiberin!) beschreibst. Würde ich auf meine Du-Schwäche (relativ gesehen) schieben.

Allerdings könnte sich deine Bevorzugung auch so äußern, dass du dich stets nur gemeinsam mit dem Du verbunden erlebst (also in der Wir-Verbundenheit) - und es quasi egal ist, wer genau das Gegenüber ist. Das spräche dann für den Wir-Bezug als Bevorzugung.

Falls du Sachtyp + du-bezogen wärst, hätte im Haus-Modell das Feld  "Wir-Bezug" die Größe 4, was soviel bedeutet wie "normal groß". Das  heißt, dass der Wir-Bezug genau richtig ist, der Du-Bezug 1,5 Mal zu  stark (also die Größe 6 im Haus) und der "Ich-Bezug" die Größe 2, was  der Hälfte der normalen Größe entspricht.

Falls du Sachtyp + wir-bezogen wärst, hätte der Ich-Bezug die Größe 4, Wir wäre 6 und Du 2.

Auf http://www.123modell.de/81.htm" target="_blank">www.123modell.de/81.htm sind alle 81 Stärken-Profile mit den  Haus-Bildern zu sehen - auch das deine bzw. die zur Auswahl stehenden  Optionen.

Als Kontrollfrage wäre z.B. spannend, wie du Probleme gelöst hast in der Vergangenheit - ging das eher, weil du dich einem Du anvertraut hast (ausnahmsweise) oder weil du dich auf dich selbst besonnen hast?

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A4   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? christian_h - 30.03.2011 23:11 

Zitat:

Allerdings könnte sich deine Bevorzugung auch so äußern, dass du dich stets nur gemeinsam mit dem Du verbunden erlebst (also in der Wir-Verbundenheit) - und es quasi egal ist, wer genau das Gegenüber ist. Das spräche dann für den Wir-Bezug als Bevorzugung.

Hier erkenne ich mich definitiv wieder. Danke, dass du mir diesen Denkanstoß gegeben hast! Diese Form der Verbundenheit beschäftigt mich nämlich schon ziemlich lange. Ich erlebe mich definitiv immer nur gemeinsam mit dem Du verbunden, wobei es keine gesonderte Rolle spielt, mit wem. Das geht sogar so weit, dass ich eine Partnerin nach wenigen Monaten wieder uninteressant finden kann ("Luft raus"), aber aus Gewohnheit die Beziehung/Intimität nicht aufgeben möchte (da schlägt sicher das Mitschleifen und Nicht-eingestehen-können des ST in der Beziehung zu). Ich habe dann das Gefühl, dass ich diese kostbare Verbundenheit nicht einfach aufgeben kann. Ich habe dann z.B. solche Gedanken, dass theoretisch jede andere Beziehung zu einer Frau genauso "gut" wäre, bzw. mir die gleiche Nähe geben würde oder sogar noch mehr als bei der aktuellen (insbesondere, wenn ich in der Beziehung nicht glücklich bin). Daher schaue ich mich, wenn ich in dieses Denken verfalle, auch durchaus intensiver nach anderen Partnerinnen um, die mir (mit ihrer Persönlichkeit) besser gefallen könnten oder besser zu mir passen könnten. Das hat überhaupt nichts mit Fremdgehen zu tun. Aber das Potential, zumindest "mental fremdzugehen" ist dann vorhanden. Mich belastet das ein Stück weit, da ich das für eine Oberflächlichkeit halte, die ich nicht wirklich möchte.

Bei (guten) Freunden verhält es sich ähnlich. Meine Freundes- und Bekanntenkreise sind ziemlich umfangreich. Und natürlich sind dabei auch sehr intime gute Freunde zum Reden da. Aber ich pflege Sozialbeziehungen nicht gerade. Ich kann mich wochen- oder monatelang nicht melden, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu verspüren. Ich muss auch nicht jeden Tag mit ihnen telefonieren, um mir anzuhören, "was es so Neues gibt". Interessanterweise kommen sie ständig wieder auf mich zu, ohne mir böse oder nachtragend zu sein. Aber ich verspüre da eine gewisse Indifferenz (wie bei der Partnerschaft). Also gemäß dem Motto: "Hauptsache, es gibt jemanden, mit dem ich über alles reden kann". Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, wer von meinen guten Freunden das genau ist (i.d.R. der- oder diejenige, der/die ich als erste(n) wiedersehe). 

Zitat:

Als Kontrollfrage wäre z.B. spannend, wie du Probleme gelöst hast in der Vergangenheit - ging das eher, weil du dich einem Du anvertraut hast (ausnahmsweise) oder weil du dich auf dich selbst besonnen hast?

Bei der Problemlösung verhält es sich ähnlich wie oben beschrieben. Es ist immer ein Du, dem ich mich in solchen Fragen anvertraut habe, vorzugsweise weiblich (das liegt vermutlich eher daran, dass meine guten Freunde/Freundinnen nunmal fast alle weiblich sind). Auf eine/einen Freund/Freundin zuzugehen mit schwerwiegenden Problemen ist für mich aber eher ein sehr später Schritt, also schon ausnahmsweise. Das mache ich nur, wenn ich einen wirklich dringenden Rat brauche, was ich machen soll oder ich es einfach nicht mehr aushalte, nicht über das Problem zu reden, da Konsequenzen unmittelbar bevorstehen. Ich weiß, dass Problemlösung durch Besinnen auf mich selbst i.d.R. zu keinem Ergebnis führt, da ich mich als ST/Denker ja sowieso ständig unentschlossen grübelnd im Kreis drehe bzw. mich ungern festlege. 

Mir ist klar, dass das oben Geschriebene für ein Internetforum schon ziemlich offen und persönlich ist. Ich sehe es aber einfach als Gelegenheit, dass sich andere mit einem ähnlichen Verhaltensmuster ebenfalls darin erkennen könnten. Vielleicht, weil sie diese Gedanken vorher noch nicht so direkt in Worte gefasst haben. Den HTs wird es beim Mitlesen vermutlich gerade den Magen umdrehen, wie man so Persönliches von sich preisgeben kann. ;)

Christian (ST)

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A5   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? utemaria - 31.03.2011 09:02 

Wenn nicht hier, wo denn dann und dass es den HT's den Magen umdreht, ist das so ? Glaube eher nicht. Auch die Ht's haben gelernt, die Eigenschaften des Anderen zu erkennen und Teile davon zu modellieren.

Für mich ist der Unterschied zwischen Du und Wir inbesondere in Gruppen zu erkennen. Der Du-Bezogene,  kann ein hervorragendes Teammitglied sein, da er sich in die Gruppe einbringt aber den Einzelnen der Gruppe nicht übersieht. Als Beispiel wurde mir das anhand einer gütigen Königin erklärt, die ihr Reich als Ganzes sieht und denoch den kleinsten ihrer Bewohner wahrnimmt und wertschätzt.

Am Anfang als ich mich mit Psychografie beschäftigte war ich hin und her gerissen. Zum einen wollte ich doch unbedingt wissen wer ich denn bin auf der anderen Seite erschien es mir so als würde ich in eine Schublade gesteckt und dann noch nummeriert. Inzwischen bin ich zumindest etwas geduldiger geworden.

Dieses nach anderen schauen, vielleicht ist es noch nicht der oder die richtige, die eigenen Ansprüche sind hoch und es gibt so vieles noch zu endecken, und manchmal macht diese Art des flirtens auch einfach Freude.Utemaria

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A6   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? christian_h - 01.04.2011 12:34 

Mir sind noch Hinweise eingefallen, die nützlich sein könnten. Ich passe mich in einem intensiven/ernsten Gespräch meinem Gegenüber automatisch in Stimme, Körperhaltung, Betonung, Dialekt und emotionaler Wärme/Kälte an. Es liegt mir auch sehr, andere absichtlich zu imitieren, da ich sehr schnell die typischen Kommunikationsmuster wahrnehmen, filtern/sortieren und auf das Wesentliche herunterbrechen kann. 

Während meines Soziologie-Studiums hab ich stets die makrosoziologischen Zusammenhänge bevorzugt. Die Dynamik von Gesellschaften fand ich immer schon faszinierender als das ewig Kleine, das ja nur ein Ausschnitt aus dem großen Ganzen ist und damit (für mein Empfinden) immer unvollständig bleibt. Auch mit Stigmatisierung und systematischer Ausgrenzung in Gesellschaften hab ich mich eingehend beschäftigt. Meine Abschlussarbeit habe ich dann zum Thema "Die Privatisierung des deutschen Gesundheitssystems und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgen" geschrieben. 

@utemaria

Ich bin tatsächlich teamtauglich, behalte aber den Einzelnen immer im Blick. Ich bin auch dann gern um das Gruppenwohl besorgt. Z.B. in meiner Band bekomme ich sehr schnell mit, wenn es jemandem nicht gut geht. Wenn auch nur ein Mitglied der Gemeischaft "durchhängt", möchte ich ihn wieder aufpeppeln, damit wir alle gemeinsam glücklich sind. Man glaubt gar nicht, wie man sich von einem schlecht gelaunten Bandkollegen bei der Probe oder auf der Bühne runterreißen lassen kann. Da geht die Energie von allen flöten. Das ist dann so eine Situation, wo ich tatsächlich in meine Ressource HT gehe, um auch das "schwächste Glied in der Kette" wieder anzutreiben, weil wir sonst alle nichts davon haben. 

 

Vielleicht waren das für die Profis der Psychographie wieder Hinweise, die mich dem Untertypen DU oder WIR ein Stück weiterbringen könnten.

Christian (ST)

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A7   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? mary - 01.04.2011 14:22 

Was du von deiner Teamtauglichkeit und Umgang mit der Band erzählst, paßt eher zur Du-Bezogenheit, denn du merkst ja trotz des Wir`s (Band) sofort wenn es einem Einzelnen (Du)nicht gut geht und wirst aktiv.

Wir-Bezogenen fällt das eher schwer, da für sie das Wir (Band) im Vordergrund steht und sie den Einzelnen dabei schnell übersehen.

Lg Marion (BT,Denker,Wir,Zukunft)

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A8   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? utemaria - 04.04.2011 10:46 

Vielleicht hast du ja auch das Glück,und bekommst einen Platz bei Werner im Psychographietest und kannst das Thema live behandeln. Bei schriftlicher Kommunikation wird soviel anders verstanden, weil die Möglichkeit, der Zwischenfragen zum besserern Verständnis fehlt, jeder seine eigene Wahrheit hat und Kommunikation insgesamt so ein schönes breites Feld des Mißverstehens bietet....

Utemaria

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A9   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? werner - 04.04.2011 12:38 

Zitat:

Vielleicht hast du ja auch das Glück,und bekommst einen Platz bei Werner im Psychographietest und kannst das Thema live behandeln. Bei schriftlicher Kommunikation wird soviel anders verstanden, weil die Möglichkeit, der Zwischenfragen zum besserern Verständnis fehlt, jeder seine eigene Wahrheit hat und Kommunikation insgesamt so ein schönes breites Feld des Mißverstehens bietet...


 

Naja, sowohl ich selbst als auch andere Kollegen führen Stärken-Profil-Analysen regelmäßig durch - sowohl live als auch am Telefon. "Glück" ist dafür nicht notwendig :) ... nur eine Kontaktaufnahme.

Aber genau so ist es, wie du schreibst, Uta, schriftlich ist es stets viel schwerer als mündlich. Da kann ich auch besser kontrollieren, ob die Fachbegriffe korrekt verstanden wurden.

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A10   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? christian_h - 04.04.2011 21:27 

Da der Online-Test gern mal verfälscht sein soll, wenn man ihn selbst macht, habe ich den Untertypen-Test "Beziehung" von drei anderen unabhängig voneinander ausfüllen lassen. Bei allen kam mit ca. 10-12% Abstand eine Wir-Bezogenheit bei mir heraus. Und mittlerweile fühle ich mich in der Vermutung wirklich bestätigt. 

Aber natürlich trotzdem danke an alle, die hier geantwortet haben, um mir weiter zu helfen. 

@Werner:

Haben Psychografen oft das "Problem", dass die Unterscheidung von "Wir" und "Du" sehr viel schwieriger ist als die Abgrenzung beider Untertypen zum "Ich"? Ich denke nämlich, dass da eine Differenzierung deutlich schwieriger und feiner ausgeprägt ist.

 

Christian (ST)

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A11   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? werner - 05.04.2011 06:41 

Zitat:

Haben Psychografen oft das "Problem", dass die Unterscheidung von "Wir" und "Du" sehr viel schwieriger ist als die Abgrenzung beider Untertypen zum "Ich"? Ich denke nämlich, dass da eine Differenzierung deutlich schwieriger und feiner ausgeprägt ist.


 

@ Christian: Danke für das Ergebnis deines Tests durch Dritte - das deckt sich mit meiner Erfahrung. Von Außen wird offenbar die Bevorzugung gut erkannt, wenn man die Kategorien kennt.

Zu deiner Frage: Ich denke, es ist ein kulturelles Phänomen. Ich und Du sind einfach stärker bekannt (vgl. Martin Bubers "Ich und Du"), die Wir-Verbundenheit wird quasi vorausgesetzt oder gar als Ideal vorgegeben ("einer für Alle") bis hin zur Hitler'schen Wir-Verirrung (das "Volk" ist alles, der Einzelne nichts).

Auch Dietmar Friedmann hatte ja zu Anfang nur den Ich-Bezogenen und den Ich-Vergessenden (den Du-Bezogenen aus späterer Sicht) erkannt.

Und was unsere (als Wir-Bezogene) Beobachtungsfähigkeit des Phänomens betrifft wird sie dadurch erschwert, dass man erfahrungsgemäß die eigenen Bevorzugungen eher schwerer bei Anderen entdeckt (es fehlt die Differenz). Hier würde ich die Ursache für deine obige Vermutung sehen, wäre aber neugierig, wie das nicht-wir-bezogene Psychographen erleben.

Werner (Beziehungstyp, wir-bezogen, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A12   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? risiris - 21.06.2011 13:48 

ich versuche oft wir zu verwenden ende dann aber meistens leider in der du oder ich Ebene.

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A13   RE: du-bezogen oder wir-bezogen?!? christian_h - 21.06.2011 21:52 

Bin mir leider immer noch nicht sicher. Ich habe meine Sprache in letzter Zeit verstärkt beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon häufiger "Du" als "Wie" oder "Man" verwende. Beides aber relativ stark. Das Verhältnis beträgt etwa 2/3 (Du) zu 1/3 (Wir).

Der größte Knackpunkt liegt bei mir im Bereich der Bevorzugungssätze. Bei den Typen/Untertypen ST/Denker/V-o bin ich mir sicher. Bei einem Wir würde es heißen: "Passiv über die gemeinsame Vergangenheit nachdenken". Das passt sehr gut, da ich viel in Erinnerungen mit anderen schwelge. Allerdings wäre dann der Ressourcensatz: "Aktiv etwas für die Zukunft des Gegenübers machen". Und das passt einfach nicht, da ich mehr für andere mache als für mich selbst. Bei einem Du wäre der Ressourcensatz "Aktiv etwas für die eigene Zukunft machen". Und das ist exakt das, was mir am meisten fehlt, da ich mich bzw. meine Karriere etc. nicht aktiv vorausplane, sondern eher vernachlässige. Allerdings wäre es dann der Bevorzugungssatz "Passiv über die Vergangenheit des Gegenübers nachdenken". Es kommt mir nicht so vor, als ob ich das tatsächlich so oft machen würde, wenn ich mich in einem tiefgründigen Gespräch mit einem Gegenüber befinde. Aber das werde ich in nächster Zeit mal verstärkt beobachten.  

 

Christian (ST)

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